Damen- und Herrschaften, als Erstes mal klar ausgesprochen was wir alle eigentlich schon immer wussten:
Ende August fertig war wohl ein Schuß in den Ofen.
Gut dass wir drüber gesprochen haben, können wir ja jetzt zum Tagesgeschehen kommen
Mittlerweile habe ich aus Ermangelung an einem roten Faden und gleichmäßiger, planmäßiger Ersatzteilversorgung wieder an 5 Stellen gleichzeitig angefangen zu schrauben/werkeln: Bremsen, Rost, Tank, Bereifung, Zahnriemen.
Das ist soooo eine Leistungsbremse (bei mir). Statt dass mal ein Teil nach dem anderen fertig wird und ein Fortschritt zu erkennen ist löst sich die ganze Baustelle in kleine Gruppen auf. Ich hasse das. Aber es geht nicht anders, wie jeder weiß. Dann fehlen Teile, dann kommen die falschen Brocken, dann dies, dann das... Da macht man eben da weiter wo es geht. Bis da auch nix mehr geht
Heute habe ich mich also an den Zahnriemen gemacht. Zuvor erstmal mein Kuriositätenkabinett in Kartons gepackt (damit ich wieder Arbeitsplatz bzw. Ablagefläche habe) und dann los:
Schlauchschellen eingesprüht, Kühlwasser abgelassen.
3 der Schlauchschellen lösen sich anstandslos, die Untere am Kühler (wo man am schlechtesten dran kommt) natürlich nicht. Da will man ja auch nicht mit Gewalt dran, weil so ein filigranes Kupfer/Messing-Kühlerchen muss man ja nicht kaputt machen. Also gute Idee gehabt: Platz schaffen um den Kühler mit montiertem Kühlerschlauch rauszuheben = Lichtmaschine raus.
Kabelgedönse vom Temperaturfühler, Lima, Hupe und Anlasser an die Seite gelegt, 12er Nuss auf die 3/8 Zoll Knarre und...

Wer hätte das gedacht... Ist mir ja noch nie passiert...

Ich hab´s sogar gesehen: Die Knarre ließ sich drehen, der Gewindestummel auf der Rückseite bewegte sich aber kein Stück. Ich bin immer wieder völlig ungläubig wenn ich das so live erlebe, weil da wirklich keinerlei Kraftaufwand für nötig ist. Meine Fresse, eine deutsche M6 oder gar M8 wie die hier leistet ja wenigstens ein bisschen Widerstand... Aber der olle Japanmix St11 garnicht. Haben die da aus Ermangelung an Kohlenstoff Reis oder Hufnägel reingeschnibbelt? Naja, ab. Was soll´s, eine Schraube mehr oder weniger die ich noch ausbohren muss, ist auch wurscht.
Ja genau, dass ist auch so ein Faktor der geplante Termine platzen lässt: Kaputtreparierte Teile. Himmiherrgottsakra...
Zum Kühler rausnehmen Luftleitblech aber vorher abschrauben und über den Lüfter hängen sonst passt das nicht. Kühlwasser ablassen macht auch Sinn. Ging bei mir noch ganz easy über den Ablasshahn.
Kühler raus, knippknapp, die gammelige Schelle durchgeknipst und Schlauch ab, die Teile müssen auch beide neu. Luftleitblech muss zum Strahlen, wie so einige andere Teile auch, mal sehen ob ich hier im Umkreis einen Hobby-Strahler mit eigener Kabine finde der mir das macht.
Die kleinen M6er Schrauben vom Leitblech und von der Kühleraufhängung ließen sich problemlos ausdrehen, Schwein gehabt. Auch der Lüfter ließ sich ohne Probleme lösen und ausbauen.
Probleme hingegen machte das Distanzstück vor der WaPu-Riemenscheibe. Das war so auf der Wasserpumpenwelle festgegammelt dass es eine gute Stunde und etwas unsachgemäße Handhabung gebraucht hat um das Ding zu lösen. Will heißen: Einen breiten Schraubendreher zwischen Riemenscheibe und Zahnriemendeckel gesteckt (an einer verstärkten Stelle des Blechdeckels) und so etwas Kantdruck auf die Riemenscheibe ausgeübt. Dabei dann vorsichtig mit einem leichten Hämmerchen auf das Distanzstück klopfen, lösen, drehen, klopfen, lösen, drehen... und dann endlich geht es ohne dass was kaputtgeklopft oder -gehebelt wurde.
